Granada und die Alhambra gelten als Inbegriff für Andalusien. Die Alhambra, eine bedeutende Stadtburg auf einem Hügel der andalusischen Stadt Granada, gilt immer noch als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils und der islamischen Kunst. Auch in Albaicin, dem Stadtviertel unterhalb der Alhambra, fühlt man sich auch heute noch wie in einer arabischen Medina. Die engen Gassen und die bauliche Gestaltung erinnern stark an den Orient. Teestuben mit teppichverhangenen Wänden, Bars mit niedrigen Hockern und flachen Tischen, auf denen Wasserpfeifen stehen, Weihrauchduft und arabischer Gesang lassen am Abend eine Atmosphäre wie aus Tausend und einer Nacht entstehen. Und die Alhambra ist stummer Zeuge der längst vergangenen Herrschaftszeit der maurischen Wesire.
Der Alhambra genannte Baukomplex ist eine für das Mittelalter typische Kombination aus einer befestigten Oberstadt mit einer auch gegen diese selbst noch extra gesicherten Zitadelle für den Machthaber. Die Oberstadt beherbergte neben dem Adel und dem Militär auch die höher stehende Bürgerschaft, Kaufleute sowie wichtige Handwerke. Auch die Waffenherstellung befand sich hier. In Granada wird die Zitadelle allein als Alcazaba bezeichnet, während die Gesamtanlage Alhambra heißt.
Überall findet man in Marmor gehauene Sterne, Blätter und Blumen und unzählige Male den Namen Allahs. Höhepunkt der Alhambra bilden die Palacios Nazaries, die Paläste der Nasriden. Prachtstücke sind der Myrtenhof, der Botschaftersaal, der Saal der zwei Schwestern und vor allen Dingen der Löwenhof. Prachtvoll sind auch die Gärten rundum die Paläste. Besonders zu nennen sind hier natürlich die Gärten des Generalife. Der älteste Teil der Alhambra bildet die Alcazaba, eine Festung, die schon vor der Nasridenzeit entstanden ist. Später ließ Karl V. im 15. Jahrhundert einen quadratischen Renaissancepalast mit einem kreisrunden Innenhof und umlaufenden Säulengalerien errichten.
Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit Granadas ist die im 16. Jahrhundert erbaute Kathedrale Santa Maria de la Encarnacion. Sie zählt zu den prachtvollsten sakralen Bauten der Spanischen Renaissance. Die spanischen Könige Isabel von Kastilien und Fernando von Aragon sind hier begraben.
Granada ist die Hauptstadt der Provinz Granada in Andalusien, Südspanien. Die Stadt hat etwa 240.000 Einwohner, von denen die meisten in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte oder im Tourismus arbeiten. Die Universität Granada ist eine der größten Bildungseinrichtungen Spaniens und ist wirtschaftlich und kulturell von großer Bedeutung.