Es muss nicht immer All Inclusive sein. Wer sich auf den karibischen Charme einlässt, entdeckt abseits der ausgetretenen Pfade die echte Dominikanische Republik. Von Las Galeras lohnt sich das Abbiegen ganz besonders. Wer auf Samana mit einem Mietwagen oder Motorrad dem handgemalten Hinweis Playa Rincón folgt, findet sich rasch im tropischen Dschungel wieder. Lange geht es über schwarzweiße Feldwege aus grobem Vulkangestein und feinem Sand. Steile Hügel hinauf und wieder hinunter, vorbei an Bananenstauden und Mangobäumen. Doch der Weg lohnt. Denn der Preis für die Mühe ist einer der schönsten Strände des Einlands. Die hohen Palmen geben den Blick frei auf den karibischen Ozean, das Meer schillert in tausend Farben, klar wie ein Gebirgssee.
Die echte Dominikanische Republik beginnt da, wo die Souvenirstände aufhören. Wer die Strände von Boca Chica, Puerto Plata, Sosua und Punta Cana hinter sich gelassen hat, kann Schätze finden. Santo Domingo ist solch eine Entdeckung. In der Altstadt warten die besten Restaurants der Insel. Daneben lohnt ein Besuch des Mesón de Bari in der Calle Hostos. Aus dem Künstlercafé klingen heiße Merengue-Rhythmen bis spät in die Nacht. Über der Theke haben dominikanische Künstler eine Galerie gefunden. Hier spielen die Einheimischen Domino, trinken Rum und rauchen Cohibas.
Wer nicht nur ausgezeichnet essen, sondern auch Prominenz treffen möchte, sollte es in Santo Domingo beim ersten Italiener am Platz versuchen. Zu den Gästen von La Briciola, dem Krümel, gehörten schon Julio Iglesias, Madonna und Claudia Schiffer. Nach Meinung der Einheimischen beginnen die schönsten Stunden des Tages am frühen Abend, wenn die Tagesausflügler mit ihren Bussen die Stadt längst verlassen haben.
In Santiago wird das Geld verdient, das man in Santo Domingo ausgibt, sagt ein dominikanisches Sprichwort. Denn Santiago de los Caballeros im fruchtbaren Tal des Río Cibao kam durch Produktion von Rum und Anbau von Tabak, Bananen, Zucker, Kaffee und Reis zu einigem Wohlstand. Wahrzeichen Santiagos ist eine 67 Meter hohe Säule, schlicht El Monumento genannt. Sie wurde vom Diktator Trujillo errichtet und erinnert an die Helden des Restaurationskrieges 1865. Interessant ist ein Besuch im Museo del Tabaco. Es zeigt die Geschichte des Tabakanbaus und seiner Verwertung. Im Museo de Arte Folklórico Tomás Morel gibt es viele traditionelle Masken und Kostüme des einheimischen Karneval.