Es ist kaum verwunderlich, dass die Südinsel in den meisten Fällen den größeren Teil vom Zeitbudget einer Neuseelandreise ab bekommt. Das Angebot an grandiosen Naturschauspielen ist dort ganz besonders überwältigend. Vom Gletscher bis zum goldenen Sandstrand wartet so ziemlich alles, was das Herz des Globetrotters begehrt. Aber bei aller Faszination der Landschaft sollte man der britischen Perle der Insel, Christchurch einen gebührenden Platz in der Planung einräumen. Britischer als hier geht es nicht. Zumindest nicht außerhalb der britischen Inseln. Viele der architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt stammen aus der Feder von Benjamin Mountfort. Er wirkte im 19. Jahrhundert in der Stadt, die von frommen anglikanischen Siedlern gegründet wurde. Mountfort entwarf unter anderem den berühmten Clock Tower, das Canterbury Provincial Building und die Große Halle der Canterbury Universität. Seine Bauwerke prägen bis heute dominant das Flair der Stadt.
Der Besuchs- und Freizeitwert Christchurchs, in der jetzt reichlich 300.000 Kiwis (wie die Neuseeländer sich scherzhaft gern selbst nennen) wohnen, ist überraschend und beeindruckend. Ihr teils fast mediterranes Flair mit ungezählten Cafes und Restaurants im Freien, mit romantischen Parks, feinen Sandstränden und den Gondolieri auf dem River Avon lässt besonders in den Sommermonaten in Vergessenheit geraten, dass hier die Ausgangsbasis zahlreicher Antarktisexepeditionen war und ist. Auch die Amerikaner haben sich Christchurch als letzte Zwischenstation auf dem Weg zum Südpol ausgesucht.
So sollte man, hat man die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt besucht und natürlich auch eine Runde mit der historischen Straßenbahn unternommen, einen Besuch des International Antarctic Centres in den Plan aufnehmen. Nur wenige Gehminuten vom Internationalen Flughafen Christchurchs gelegen, erfährt man hier in einer einzigartigen und sehr eindrucksvoll gestalteten Exposition so ziemlich alles rund um den Südpol. In einer Kältekammer kann man sogar selbst einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen in der Antarktis gewinnen.
