Auf den Spuren der Mayas zu wandern, ist für geschichtsinteressierte Touristen schon seit vielen Jahren zu einem Begriff geworden. Doch allgemein verbindet man damit eine Reise nach Mexiko. Nur wenige Interessierte wissen, dass auch der zweitkleinste Staat des amerikanischen Kontinents, Belize, sehenswerte Überbleibsel aus der Blütezeit dieser mittelamerikanischen Kultur zu bieten hat. Bis ins neunte Jahrhundert hinein war das Territorium des heutigen Belize, übrigens etwa so gross wie Hessen, von den Mayas besiedelt.
Zeugnis davon legen bis heute die 13 Prozent der Bevölkerung ab, die indianischer Herkunft sind und ihre eigene Sozialordnung und Sprache pflegen. Zu den wichtigsten Maya-Ruinen im Hinterland Belizes gehört zweifellos Altun Ha. Hier sind die mächtigen Überreste eines ehemaligen Stadtstaates ausgegraben worden und vermitteln ein eindrucksvolles Bild von der Leistungsfähigkeit und der steinhauerischen Meisterschaft der Maya-Kultur. Ein Bummel durch das Reich der Mayas, das über Jahrhunderte unter der üppigen Vegetation des dichten Regenwaldes verborgen war, hinterlässt bleibende Erinnerungen.
Wenn den Archäologen auch noch eine Menge Arbeit bevor steht, kann sich Altun Ha bereits heute mit den berühmteren Maya-Stätten in Mexiko messen. Besuchenswert ist aber neben den Maya-Ruinen auch die kleine Inselhauptstadt Belize am Karibischen Meer. Hier lebt rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes (ca. 250.000). Hier findet man manch malerisches Viertel, das noch an die Bedeutung der Stadt als Hafen zur Verschiffung von Edelhölzern erinnert, die über den gleichnamigen Fluss aus dem Landesinneren an die Küste geflösst wurden.