Tanzvorführungen gehören für die meisten zu den stärksten Eindrücken ihrer Balireise. Getanzte Tradition, die Kunst der Bewegung scheint als Einheit zu existieren. Doch muss man zwischen den alten balinesischen Tanzdramen, die wahrscheinlich aus Java kommen, und den heiligen, den religiösen Tänzen unterscheiden. Dabei gingen viele der heute als Tanzdramen bekannten Aufführungen ursprünglich auf heilige Tänze zurück. Die Tanzkultur auf der indonesischen Insel ist jedoch nicht statisch. Bis hinein in die Gegenwart entwickelt sie sich und bringt neue interessante Ausdrucksformen hervor.
Gambuh, der Urvater aller Tanzdramen, das alte höfische Theater ist Grundlage und Ausgangspunkt für zahlreiche, heute oft auch in Touristenvorführungen gezeigten Tanzdramen auf Bali. Besonders bekannt und beliebt ist der Legon, der anmutigste der Frauentänze, für den die Mädchen ihre Ausbildung bereits im fünften Lebensjahr beginnen und der Kecak, der Affentanz, der erst in Zusammenhang mit Filmarbeiten vor 80 Jahren entstand.
Die durch hindu-buddhistische Einflüsse geprägten heiligen Tänze der Balinesen werden zu den Tempelfesten in den Höfen der Tempel aufgeführt. Diese Tranctänze- und dramen sind religiöse Rituale wie Opferzeremonien, Gebete oder Austreibungsriten. Aber natürlich spiegeln sich die jahrhundertealten Traditionen der Balinesen nicht nur in ihren Tänzen wider, sondern zumindest ebenso stark in der überlieferten Architektur von Tempeln und Profanbauten sowie in den Hochzeitsritualen, die besonders auf dem Land noch streng nach alten Bräuchen zelebriert werden und zu denen auch der traditionelle Schmuck und die dazugehörende Kleidung für Braut und Bräutigam gehören.