Es war ein Irrtum, aber der Name ist geblieben. Rio de Janeiro, was übersetzt heisst Januarfluss. Die vermeintliche Flussmündung bekam ihren Namen vor knapp 500 Jahren (am 1. Januar 1502) vom Kapitän und Steuermann einer portugiesischen Schiffsexpedition. In Wirklichkeit war es eine Bucht, die man entdeckt hatte, die von den einheimischen Tamoyo-Indios bereits Guanabara genannt wurde. Geblieben ist die jahreszeitgemässe Bezeichnung und eine Stadt, die in naher Zukunft einen Grund hat, mit viel südamerikanischem Temperament den 500. Geburtstag zu feiern. Und auch wenn bei der feierlichen Grundsteinlegung im Jahre 1565 die Stadt zu Ehren des portugiesischen Königs den bis heute offiziell gültigen Namen Sao Sebastiao do Rio de Janeiro erhielt, ist es doch bei der Kurzform Rio de Janeiro geblieben.
Aber etwas anderes änderte sich. Als im benachbarten Bundesstaat Minas Gerais Gold gefunden wurde, wuchs die Aufmerksamkeit der Krone für Rio schlagartig und als nächstgelegener Hafen wurde die Stadt sehr wichtig. Das wahre Gold schliesslich fand Rio über Jahrhunderte aber im Zuckerrohr, mit dem es ein Vielfaches von dem verdiente, was die Goldvorkommen abwarfen. Zwischenzeitlich zur Hauptstadt des Königreiches von Portugal, Brasilien und der Algarve erhoben, wurde Rio nach dem endgültigen Ende der Monarchie im Jahre 1889 zur Hauptstadt der Republik, blieb es aber nur bis 1960. Es kann nicht alles bleiben, so wie der Name.