Selbst für Touristen, die sich im Allgemeinen nicht so intensiv mit der Tier- und Pflanzenwelt beschäftigen, sollte Mauritius mit seiner märchenhaften Pracht an Farben und seiner Pflanzenvielfalt begeistern. Eine Fahrt über die Insel ist wie eine Reise durch eine Wunderwelt: Überall blühende Hibiskussträucher, ganze Hecken von Bougainville, ungezählte Flammenbäume, die sich in ihrer leuchtenden Blütenpracht gegenseitig übertreffen wollen.
Goldtrompete, Weihnachtsstern und das Indische Blumenrohr gehören ebenfalls zur grossen Zahl blühender Vertretern der Flora auf der Insel. Neben den erst im 18. Jahrhundert eingeführten Kokospalmen, die bis heute schwer Fuss fassen, gibt es auf der Insel mehr als 30 weitere Palmenarten. Nicht zu den Palmengewächsen gehörend aber ebenfalls beeindruckend ist der Baum des Reisenden, der besonders am Rand der Flusstäler seine Heimat findet. Seine langen Blätter hat er fächerartig aufgestellt. In ihrem Schaft sammelt sich Regenwasser, dass für den Reisenden zum lebensrettenden Elixier werden kann.
Neben zahlreichen Vogelarten sind es besonders die riesigen Landschildkröten, für die die Tierwelt von Mauritius berühmt ist. Die auch Elefantenschildkröten genannten urzeitlich anmutenden Riesen sind aber heute nur noch in Gehegen anzutreffen. So zum Beispiel im La Vanille Crocodile Park im Süden der Insel oder auf der Insel Ile aux Cerfs. Die schwerfälligen Tiere wurden besonders von Seefahrern als idealer Frischfleischlieferanten geschätzt und waren für sie leichte Beute. Diese Riesenlandschildkröten werden erst mit etwa 30 Jahren geschlechtstreif und man schreibt ihnen ein Alter von bis zu 200 Jahren zu. Doch nicht nur riesenhafte Schildkröten bestimmen die Fauna der Insel.
Beeindruckend auch die stolzen Java-Hirsche, die im 17. Jahrhundert von den Holländern auf Mauritius eingeführt wurden. Mit etwas Glück kann man sie auf ihren Streifzügen durch das Hochland beobachten. Eine besondere Magie geht von der Unterwasserfauna der Insel aus, die besonders an den vorgelagerten Riffen, oft nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt, beobachtet werden kann. Herrliche Korallenriffe bieten Tauchern ideale Foto-Jagd-Reviere und selbst der „Normalverbraucher“ kann mit Schnorchel und Taucherbrille teilhaben an der Welt unter der Wasseroberfläche. In der „Wohnstätte Korallenriff leben Dutzende Fischarten, die in ihrer Schönheit der Blütenwelt an Land in nichts nachstehen. Zu den farbenprächtigsten gehören ohne Zweifel der circa dreissig Zentimeter grosse Pfauenkaiserfisch mit senkrechten schwarz-gelben Streifen und blau-rot getupften Flossen und die etwas kleineren Schmetterlingsfische.