Die Geschichte des Panama-Kanals reicht weit zurück. Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts gab es erste Pläne und Vorstellung, die beiden grossen Ozeane durch einen Kanal zu verbinden. Damals freilich recht utopische. Doch dieses Projekt verschwand nie völlig aus den Köpfen der Regierenden. So beschäftigten sich unter anderem Kaiser Karl V. und Simo Bolivar mit diesem Projekt. Richtig ernst machte 1880 der französische Erbauer des Suezkanals Ferdinand des Lesseps. Er erhielt die Baugenehmigung für einen Kanal, den er auf Meereshöhe aus dem Fels sprengen wollte. Damals bereits 75jährig scheiterte er gemeinsam mit Compagnie universelle du canal interoceanique an diesem Projekt. Finanzielle Schwierigkeiten, der Tod tausender Arbeiter durch Gelbfieber und Malaria sowie unüberwindbare technische Probleme stoppten den ehrgeizigen Plan. Doch der Anfang war damit gemacht.
Einige Jahre später wurden die Arbeiten am Kanalprojekt, bei Einbeziehung komplizierte Schleusensysteme, unter amerikanischer Leitung wieder aufgenommen. Insgesamt kamen 75.000 Arbeiter zum Einsatz und wurden die für damalige Zeit fast unvorstellbare Summe von 387 Millionen Dollar verbaut, ehe der von den Seefahrern ersehnte Kanal am 15. August 1914 eröffnet werden konnte.
Bis heute gehört er, auch wenn er von den riesigen Supertankern nicht genutzt werden kann, zu den wichtigsten Schifffahrtswegen. Jährlich wird er von rund 15.000 Schiffen genutzt, die damit den langen Seeweg um Kap Horn von manchmal mehreren Wochen auf weniger als einen Tag verkürzen. Für Touristen bietet sich an den Miraflores-Schleusen unweit von Panama-Stadt die Möglichkeit einen Blick auf den Betrieb am Kanal zu werfen. Eine Videovorführung informiert über die Bedeutung und Geschichte des Kanals. So richtig begreift man die Grösse des gewaltigen Bauwerkes jedoch nur dann, wenn man die Chance hat, die gesamte, rund 80 Kilometer lange Passage selbst als Passagier zu befahren. Eine ideale Gelegenheit noch dazu, einen, im wahrsten Sinne des Wortes, Querschnitt der Natur des Landes zu erleben.
