Der Bekanntheitsgrad des kleinen mittelamerikanischen Landes Panama ist geprägt von dem Panama-Kanal, der wohl weltweit zu den wichtigsten Schifffahrtswegen gehört. So eng wie mit dem Kanal ist die Geschichte der letzten Jahrzehnte auch mit den USA verbunden, die bis 31. Dezember 1999 die Oberhoheit über die Kanalzone besassen und sich auch die nicht unbeträchtlichen Gewinne daraus einsteckten. Jetzt gehört der Kanal als wirtschaftlicher Schwerpunkt Panama selbst und wird unter panamesischem Management und mit einheimischen Arbeitern betrieben.
Doch, so zumindest einfache Panamesen auf den Strassen der Hauptstadt Panama City, auch heute kommt wohl kein Geld von den Kanalgewinnen bei der Bevölkerung an. Von den Ureinwohnern, den Kuna, den Guayami oder den Bokota ganz zu schweigen. Der Anteil dieser Ureinwohner an der Gesamtbevölkerung ist gering, ihr Einfluss auf Politik und Wirtschaft unbedeutend.
In den letzten 500 Jahren bestimmten spanische Einflüsse die Entwicklung und Geschichte des Landes. Viele Stadtviertel in der Hauptstadt stellen das bis heute deutlich unter Beweis. Im ältesten Stadtviertel Casco Viejo (San Felipe) herrscht die typisch nostalgische Atmosphäre lateinamerikanischer Städte. Gepflasterte, enge Gassen, pastellfarbene Fassaden, schmiedeeiserne Gitter und der marode Charme vergangener Jahrzehnte. Ein Bummel durch die Geschichte spanischer Kolonialzeit.
1501 war es, als der Spanier Rodrigo Galvan des Bastidas als erster Europa den Boden Panamas betrat. Der bedeutend berühmtere Christoph Kolumbus spielte in diesem Fall nur die zweite Geige, doch war er es, der 1503 die erste europäische Siedlung im Land gründete: Santa Maria de Belén an der Karibikküste Panamas. Die Bezeichnung Panama ist übrigens trotz ihres spanischen Klanges indianischer Herkunft. Land der zahlreichen Fische nannten die Ureinwohner ihre Heimat. Die spanischen Eroberer gaben ihm den Namen goldenes Kastilien. Wohl nicht zuletzt aus dem Grund, da grosse Maultierkarawanen schon kurz nach der Entdeckung das geraubte Gold der Inkas über die Landbrücke Panamas zu den spanischen Schiffen an der Atlantikküste transportierten.