Norwegen ist ein Land für Naturliebhaber und all jene Menschen, die nicht auf Strandgrill sondern klare Luft, Ruhe und auch Einsamkeit stehen. Das wichtigste Kapital der Norweger ist die gesegnete geographische Lage ihres Landes und ihre - mit kleinen Einschränkungen - intakte Umwelt und Natur.
Rund 50.000 Inseln und Schären geben dem Land im Norden unseres Kontinents ebenso sein charakteristisches Gepräge, wie die tief in die Felsen der Steilküsten eingefrästen Fjorde und das karge Hochland der Hardangervidda. Bedingt durch die riesige Nord-Süd- Ausdehnung prägen Norwegens Natur zahlreiche Gegensätze.
Von Oslo bis zum Nordkap sind es rund 1.600 Kilometer. Das bedeutet für den Autotouristen mehr als 2.500 Kilometer. Da kann es schon passieren, dass sich in Oslo junge norwegische Schönheiten im Vigelandpark in der Sonne aalen, während im Norden ein eisiger Schneesturm tobt. Da blühen in den geschützten, teils vom Golfstrom berührten, Fjorden die Obstbäume, während nur wenige Autominuten entfernt, oben im Hochland, noch meterhohe Schneewände die Strasse fast zum Tunnel machen.
Doch die Lage und Natur Norwegens sorgen auch dafür, dass das Wetter hier ein recht launiger Geselle ist. Erfahrene Nordlandfahrer wissen das und bereiten ihren Urlaubskoffer entsprechend vor. Besonders wenn man die alte Hansestadt Bergen zum Ziel hat, tut ein guter Regenschutz not. Im Gegensatz zu Oslo mit 600 mm Niederschlag pro Jahr bringt es die Hafenstadt am Atlantik auf 2.000 mm und das zumeist mit Wind oder Sturm. Ein gutes Pflaster für Regenschirm-Produzenten. Statistisch verbraucht jeder Bergener jährlich über zehn Stück davon.
Viel Wasser, und das in attraktiver Form, bietet Norwegen nicht nur in Form von Fjorden. Da gibt es hunderte Seen, teils weit abgelegen von der Zivilisation, reich an Fischen, wahre Paradiese für Angler. Auch das ist Norwegen: Wasserfälle in jeder Art und Grösse begleiten den Gast auf seiner Rundreise durch die Täler, Schluchten, Fjorde und Hochflächen des Landes im Norden unseres Kontinents. Den richtigen, sprich den letzten Kick unberührter Natur liefern Gletscher, die Teils mit ihren riesigen Eiszungen bis weit hinein in die Täler reichen und selbst im Hochsommer den Hauch der Kälte aus dem hohen Norden mitbringen.