Rom ist eng verbunden mit dem Aufstieg des Christentums zur Weltreligion. Wurden die ersten Christen zu Zeiten des späten römischen Reiches noch erbarmungslos verfolgt und oft genug bei blutigen Spielen in der Arena den Löwen zum Fraß vorgeworfen, so sicherte das Toleranzedikt des Kaisers Konstantin im Jahr 313 die schnelle Ausbreitung des Christentums.
Der Aufstieg des Bischofs von Rom zum unbestrittenen obersten Kirchenherren dagegen zog sich über mehrere Jahrhunderte hin. Einhergehend mit der Zunahme der spirituellen Bedeutung der Päpste wuchs auch der weltliche Einfluss. Im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein beherrschte der Kirchenstaat große Gebiete Mittelitaliens. Übriggeblieben ist davon heute nurmehr der Vatikanstaat inmitten der Stadt Rom.
Zu den ältesten Zeugnissen des Christentums in Rom gehören die zahlreichen erhalten gebliebenen Katakomben, die unterirdischen Begräbnisstätten der frühen Christen. Darüber hinaus finden sich in Rom zahlreiche Kirchenbauten aus den verschiedenen Epochen. Der Petersdom mit der Sixtinischen Kapelle im Vatikan ist sicherlich das bekannteste Bauwerk seiner Art, aber keineswegs das einzige in Rom.
Im Vatikan befindet sich auch der oftmals umgebaute und erweiterte Papstpalast als Residenz des Papstes. Neben dem Petersdom ergänzt eine Reihe weiterer Kathedralen, Kirchen und Kapellen das Bild des Kirchenstaates. Der Vatikan bietet aber nicht nur in baulicher Hinsicht ein großes Maß an Sehenswürdigkeiten. Ein Besuch in den Gärten des Vatikan bietet sich ebenso an wie eine Führung durch die unterirdischen Grabanlagen der Päpste. Besonders empfohlen seien allen Besuchern auch die Museen des Vatikan, die unter anderem Sammlungen von antiken Skulpturen, Kunstwerken der Renaissance sowie Zeugnissen etruskischer und auch ägyptischer Geschichte enthalten. Ein besonderes Erlebnis ist die Teilnahme an einer Papstaudienz. Hierfür ist es freilich notwendig, sich rechtzeitig eine der - kostenlosen - Einladungskarten im Vatikan ausstellen zu lassen.
Zum Vatikanstaat gehören auch außerhalb des Gebietes des Vatikanpalastes bzw. Vatikanhügels zahlreiche andere Enklaven, wie etwa die Lateranbasilika, die Kirche St. Paul vor den Mauern (mit den Bildnissen aller Päpste), aber auch einige Paläste in Rom, die heute als Ministerien des Papstes dienen. Der Vatikanstaat ist selbständig und gehört nicht zur Republik Italien. Er ist eine absolutistische Wahlmonarchie mit dem Papst als Monarchen. Die weltlichen Geschicke des Vatikanstaates liegen in den Händen das Kardinalstaatssekretärs, die in etwa die Aufgaben eines Regierungschefs hat und eines Gouverneurs, der für die innere Verwaltung zuständig ist. Über den offiziellen Vatikanstaat laufen auch die diplomatischen Vertretungen bei Organisationen und Staaten. Der Botschafter des Vatikans heißt Nuntius und ist nach den Regeln internationaler Diplomatie stets der Doyen (d.h. Sprecher) des diplomatischen Korps in einer Hauptstadt.
Die kirchlichen Angelegenheiten werden innerhalb des Vatikanstaates (und daher ohne Erpressungsmöglichkeit von außen) erledigt, auch hier gibt es Ministerien, die Kongregationen genannt werden. Ministerpräsident ist der Chef der Kongregation für den Glauben. Über 20 Jahre bekleidete dieses Amt Kardinal Ratzinger aus Bayern, der seit April 2005 ins höchste Amt der katholischen Kirche gewählt wurde und seither als Papst Benedikt XVI. die katholische Kirche leitet. Für Touristen noch erwähnenswert: der Vatikan hat eigene (und sehr schöne) Briefmarken, die überall in der Welt anerkannt werden.
