Um Sid, Blue Hole, No Name, Canyon oder Islands, so lauten nur einige der klingenden Namen, die Dahab als Paradies für Gerätetaucher und Schnorchler bekannt gemacht haben. Nach nur wenigen Metern ist das Riffdach überquert, der Einstieg an der Riffkante - ohne Beschädigung der Korallen - geschafft.
Kristallklares Wasser nimmt die Taucher auf, sanft fällt das Riff unter ihnen auf etwa 25 Meter ab. Schon umfängt sie die so lange vermisste Stille der Tiefe, nur durchbrochen vom leisen Zischen der einströmenden Pressluft und dem Blubbern des Atemautomaten. Kaum abgetaucht, wartet No Name schon mit einer Überraschung auf.
Immer mehr zart lila Schirmchen - völlig harmlose Ohrenquallen - werden es, von denen sich die Aquanauten umgeben sehen. Schliesslich sind es Hunderte dieser Nesseltiere, die sich hier versammelt haben um zu laichen - und kurz darauf zu sterben. Schwärme winzig kleiner Garnelenlarven suchen zusammen mit Schulen glitzernder Jungfische Schutz zwischen den Ästen der Acropora-Korallen um so den hungrigen Mäulern buntgefärbter Jäger zu entkommen.
Tiefer gleiten die Besucher der Unterwasserwelt hinab, aufgeregt beginnt einer von ihnen zu gestikulieren. Tatsächlich, dort fliegt sie förmlich durchs Wasser, eine Karettschildkröte, einer der heute leider schon selten gewordenen Bewohner des Riffs. Angelockt von der leichten Beute - den Quallen - zieht sie majestätisch ihre Runden. Immer wieder klicken die Verschlüsse der Unterwasserkameras und hinter den Masken strahlen die Augen der Taucher vor Begeisterung, die ihren Höhepunkt erreicht, als schliesslich auch noch ein riesiger Stechrochen ausgemacht wird.
Dann wird es leider Zeit, diese einzigartige Unterwasserwelt zu verlassen. Schon deutet der Divemaster auf seine Instrumente und der Aufstieg beginnt. Kaum ist die Wasseroberfläche erreicht, werden die Tauchmasken vom Kopf gerissen und jeder beginnt überglücklich vom Gesehenen zu berichten. An der Riffkante wartet bereits sehnsüchtig der Tauchhund Shahira. Freudig bellend begrüsst sie die Froschmänner, als ob sie sie davon überzeugen wollte, dass auch das Landleben am Sinai durchaus seine Meriten hat.