Unter Beduinen, so erklärt das Lexikon, versteht man arabische und arabisierte Nomadenvölker, die Nordafrika, Arabien und Syrien bewohnen. Gastfreundlich, konservativ und freiheitsliebend sollen sie sein und in Zelten wohnen. Die Gastfreundlichkeit der Beduinen kann wohl jeder Besucher des Sinai bestätigen. Was den Punkt in Zelten wohnend betrifft, zeigen die Bedawi - arabisch für Wüstenbewohner jedoch ein vielschichtigeres Bild. Neben Sommer- und Winterzelten nutzen sie schon seit ihrer Zuwanderung auch einfache Hütten aus Palmzweigen wie in der Küstenfischerei üblich und schmucklose Steinbauten. Kein Wunder, am Sinai sind die Beduinen nämlich genau genommen Halbnomaden, meist Schaf- und Ziegenhirten, aber auch Obstbauern, die sehr unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen - Sommer - Winter, Wüste - Hochgebirge - trotzen müssen.
So entstand schon früh eine Tendenz zur Sesshaftigkeit, die von der ägyptischen Zentralregierung heute durch Militärdienst und Besteuerung stark gefördert wird. Die Sinai-Stämme wie die Mezina und Tiah werden als diejenigen beschrieben, Die den Weg verloren haben und sich demzufolge wohl auf den Sinai verirrt haben. Sie stammen ursprünglich von der arabischen Halbinsel, von wo sie vor allem im 11. Jahrhundert einwanderten und auch ihre Sprache - Hocharabisch - importierten. Der Stamm der Gebirgsbewohner (Gebeleja) soll bereits auf das 6. Jahrhundert zurückgehen. Damals stellte der oströmische Kaiser 100 Soldaten zum Schutz des Katharinenklosters ab.