Der erste Blick aus dem Flugzeug auf die kahle, unwirtliche Hochebene erzeugt ein beklemmendes Gefühl. Mitten aus dem Nichts taucht sie auf Erzurum, die alte Karawanenstadt düster und einsam, umschlossen von den über 3000 Meter hohen Palandöken-Bergen, Quellgebiet des Euphrat. Der Alltag ist geprägt vom tief verwurzelten islamischen Glauben. Noch vor 100 Jahren war die Stadt ein wichtiger Punkt der Karawanenstrasse nach Persien, durch die bis zu 40 000 Kamele jährlich zogen.
Weiter Richtung Ani ist der nächste Stopp Kars. Dort bekommt man die notwendige Besuchserlaubnis für Ani, einstige Hauptstadt des armenischen Bagratiden-Reiches, die direkt an der türkisch-armenischen Grenze gelegen ist. Trotz zahlreicher Erdbeben sind viele Sakralbauten noch nahezu intakt. Dies ist vorallem dem Prinzip der armenischen Baukunst zu verdanken: Gussmauerwerk, innen und aussen mit Steinquadern verkleidet.