Sie sind das Wahrzeichen Ägyptens und gelten als eines der Sieben Weltwunder der Antike: die Pyramiden von Gizeh. Von welcher Anhöhe, von welchem Minarett oder Turm in Kairo man auch immer nach Süden schaut, ihr Anblick bestimmt das Bild - heute wie vor viereinhalbtausend Jahren.
Ihre schlichte Größe und majestätische Erhabenheit hat seit alters her die Gemüter zu Spekulationen angeregt. Noch heute erscheint schier unbegreiflich, wie die Erbauer der Cheops-Pyramide es schafften, mit den einfachen Hilfsmitteln der damaligen Zeit 2,5 Millionen Steinblöcke, jeder einzelne 2,5 Tonnen schwer, so exakt aufeinander zu schichten, dass sich im Grundriß lediglich Abweichungen von maximal zwei Zentimetern ergaben.
Die um 2.690 v.Chr. erbaute Pyramide des Königs Cheops ist zugleich die größte der drei Pyramiden von Gizeh - sie wird auch Akwir, die Große genannt. Sein Sohn Chephrên errichtete gleich daneben eine zweite, die zwar optisch höher erscheint, aber mit 136,30 Metern einige Meter niedriger ist als die Pyramide seines Vater. Die dritte und kleinste der Pyramiden ist die des Mykerinos, des Sohnes von Chephrên. Ursprünglich müssen die Pyramiden noch eindrucksvoller gewesen sein, denn ihre Seitenflächen waren früher vollständig mit weissem, poliertem Kalkstein verkleidet.
Neben dem Aufweg zur Pyramide des Cheprên liegt ein weiteres imposantes Monument, 50 m lang, 22 m hoch und aus einem einzigen Steinblock angefertigt: Die Sphinx, jene prominente Kolossalstatue eines Löwen mit Männerkopf, um deren Bedeutung sich viele Geschichten ranken. Die Araber, denen die Figur nie ganz geheuer war, nennen sie Abu el-Hol, Vater des Schreckens. Entgegen der vielen Deutungen, die sie in Zusammenhang mit der bösartigen, griechischen Sphinx bringen, stellt die ägyptische jedoch immer einen Pharao oder Gott dar, der als Wächter des Einganges die Heiligtümer schützen und Unheil von ihnen fernhalten sollte.